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Ein Traum wird wahr

Porträt einer Frau, Kylie Horomia, mit grünen Haaren.

Kylie Horomina, Growth and Transformation Manager bei AgriTech New Zealand.

Kylie Horomia arbeitet als Growth and Transformation Manager bei AgriTech New Zealand und ist Mitglied des National Executive Committee, NZ Guild of Agricultural Journalists and Communicators. Sie ist eine der wenigen Maori-Frauen in einer Führungsrolle in der Technologiebranche und hat die FRUIT LOGISTICA schon seit zwölf Jahren auf ihrer Bucketlist. Sie organisierte den ersten Stand für das Vertriebsteam von WayBeyond, doch während andere ihre Flüge buchten, hörte sie nur davon, wie Geschäfte gemacht und langfristige Beziehungen geknüpft wurden.

Auf LinkedIn teilte sie einen Post über ihre Geschichte und darüber, wie sie ihren Traum schließlich selbst in die Hand nahm. „Diese grünhaarige Kiwi fliegt nach Berlin, um an meiner allerersten Fruit Logistica teilzunehmen", schrieb sie. FRUIT LOGISTICA-Direktor Kai Mangelberger sah den Post, war fasziniert von Kylies Begeisterung und schenkte ihr ein kostenloses Gold-Upgrade für die Fachmesse. Wir haben Kylie Horomia am Mittwochnachmittag nach ihrem ersten Tag auf der FRUIT LOGISTICA getroffen.

Frau Horomia, wie haben Sie Ihren ersten Tag auf der FRUIT LOGISTICA erlebt?
Kylie Horomia: Über 12 Jahre hat sich in meinem Kopf ein Bild geformt und immer wieder habe ich von anderen hört, wie groß das Event ist. Und es ist tatsächlich verrückt, allein die Welcome Party: So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war wie eine Hausparty mit einem DJ, einer Band und drei Tanzflächen im Metropol in Berlin. Wenn man an Gartenbau und Landwirtschaft denkt, stellt man sich so etwas nicht vor. Das hat mir gefallen. Es ist mal eine andere Sichtweise auf unsere Branche.

Und auf dem Messegelände?
Der Nordeingang mit all den Flaggen ist schon beeindruckend. Die erste, die mir auffiel, war natürlich die Flagge Neuseelands. Dann ging ich durch die Tür und sah diese riesige Menge an Menschen und eigentlich hatte ich einen Plan. Ich bin vorher die Appdurchgegangen und habe alle Stationen markiert, die ich sehen wollte, aber nach einer halben Stunde habe ich meinen Plan verworfen. Ich habe unterschätzt, wie lange es dauert, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Und ich habe unterschätzt, wie sehr ich mich verlaufen würde. Irgendwann suchte ich Halle 3.1 und war Gott weiß wo – hungrig, durstig, müde und mit Jetlag, und ich war kurz davor, in unsere neuseeländische WhatsApp-Gruppe zu schreiben, ob mich jemand abholen kommt.

Haben Sie es gemacht?
Nein, genau in dem Moment habe ich die Halle gefunden. Ich würde auch sagen, dass die Halle 3.1 mit dem Schwerpunkt Smart Agri mein Favorit des ersten Tages war. Ich mochte die Gestaltung der Bühne mit Tischen und Ladeanschlüssen, so dass man arbeiten und gleichzeitig zuhören konnte. Und es machte mich stolz sehen, wie viele neuseeländische Unternehmen hier eine Rolle spielen. Als ehemalige Mitarbeiterin von WayBeyond habe ich mich gefreut zu sehen, dass sie ihre Standgröße im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt haben. Ich habe mir auch die Präsentation von Marc Piper von Plant & Food Research im Future Lab angesehen.

Wie können Sie die Entwicklung von „Smart-Agri“-Unternehmen in Neuseeland beschreiben?
Traditionell zählen die Rinder- und Schafhaltung sowie die Milchproduktion zu den wichtigsten Standbeinen unserer Wirtschaft. Aber die Branche hat in der Vergangenheit auch viele erfolgreiche Technologieunternehmen hervorgebracht. In den letzten fünf bis zehn Jahren sind viele neue Player auf den Markt gekommen, die Erzeuger:innen mit neuen Lösungen unterstützen. Wir haben ein neues Startup namens Fleecegrow. Die Gründerin verwendet Reste von Schafswolle als Nährboden, um Perlit zu ersetzen. Ich finde die Idee schön, zwei landwirtschaftliche Sektoren miteinander zu verbinden und Ressourcen zu nutzen, die bereits vorhanden sind. Diese Entwicklung ist sehr positiv, aber es gibt auch Herausforderungen: Als neuseeländisches Technologieunternehmen muss man vom ersten Tag an global denken, denn es gibt nicht genug Kund:innen in Neuseeland. Gleichzeitig sind wir so weit von allem anderen entfernt.

Es sind über 18.000 Kilometer Luftlinie bis nach Berlin. Sie hatten einen 27-Stunden-Flug. Wie haben Sie es geschafft, den Tag zu überstehen?
Ich war einfach so begeistert von allem, was vor sich ging. Allerdings gab es dann auch einen anderen Teil in mir, der sich nach einer ruhigen Ecke sehnte. Dank Kai Mangelberger und der Messe Berlin hatte ich Zugang zur Gold Lounge. Das war ein Geschenk des Himmels, als ich wirklich dringend eine Auszeit brauchte. Ich freue mich schon auf morgen, hoffentlich finde ich mich dann besser zurecht. Ich würde jedem empfehlen, irgendwann einmal auf die FRUIT LOGISTICA zu kommen. Aber vielleicht sollte man nicht zwölf Jahre warten.