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Sprungbrett zum Wachstum

Eine Frau und ein Mann halten Weintrauben in ihren Händen und lächeln

Dalia und Ghassan Awdi, Awdi Gardens

Es geht Schlag auf Schlag am Stand von Ghassan und Dalia Awdi – beide Tische sind mit Kunden besetzt, die nächsten warten schon aufs Gespräch, und am Tag zuvor war sogar der libanesische Botschafter da, um sich für ihre Arbeit zu bedanken. Das Geschwisterpaar führt zusammen mit seinem Onkel in dritter Generation „Awdi Gardens“, eine Traubenplantage in der Bekaa-Ebene. „Unser Großvater hat angefangen, Tafeltrauben anzubauen, und seitdem ist unsere Familie in dem Geschäft, aber immer ganz, ganz lokal“, berichtet Ghassan Awdi. „Aber dann haben wir das Potenzial für libanesische Tafeltrauben auf dem Weltmarkt entdeckt, seit vier Jahren exportieren wir nun massiv, und unser Wachstum ist exponenziell.“

Tafeltrauben aus der Bekaa-Ebene

Die beiden Geschwister haben die amerikanische und brasilianische Staatsbürgerschaft, wie sie berichten. Sie haben in Großbritannien studiert und in verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet. „Aber wir haben uns entschlossen, im Libanon zu investieren, unser Familienunternehmen fortzuführen und damit auch anderen jungen Libanesen wirtschaftliche Perspektiven zu geben“, sagt Dalia Awdi. Rund 500 Mitarbeitende haben die Awdis bereits, die meisten arbeiten in Packstationen, aber auch auf den Plantagen. Außerdem kooperieren sie mit 20 weiteren Farmern. Angesichts der Wirtschaftskrise im Libanon und der angespannten Lage in der Region sind das wichtige Impulse – der Botschafter hatte einen guten Grund, sie zu besuchen.

2024 ist Awdi Gardens – beziehungsweise ihre Exportfirma ETS Awdi Enterprise – nun zum ersten Mal als Aussteller auf der FRUIT LOGISTICA. „Wir haben einfach internationalen Ehrgeiz und gehen auch mal ungewöhnliche Wege“, sagt Ghassan Awdi. „Die meisten fangen mit Exporten in die GCC-Märkte, also die Märkte des Golf-Kooperationsrates, an, aber wir denken an Märkte in aller Welt. Wir verkaufen unsere Trauben in Nigeria und in Malaysia, haben hier Kontakte nach Kanada und in die Philippinen knüpfen können. Wir sehen aber auch einen Markt in Europa, zum Beispiel für Kirschen, Kiwis und Pflaumen.“

Ägyptische Salatkartoffeln für Europa

„Für uns als internationale Messe sind die MENA-Länder ein spannender Markt, wo wir für uns Potenziale sehen“, sagt Kai Mangelberger, Direktor der FRUIT LOGISTICA. „Wir begrüßen, dass diese Region bei uns so stark zugelegt hat.“
270 Aussteller aus dem MENA-Raum (Middle East and North Africa) sind in diesem Jahr auf der FRUIT LOGISTICA und nehmen so viel Fläche ein wie nie zuvor – gut 20 Prozent mehr als 2023 und damit deutlich mehr als vor der Pandemie. Allein Ägypten verzeichnet einen Zuwachs von über 30 Prozent und hat 93 Aussteller dabei. Einer davon ist die Domiatec Agri Group, die zum ersten Mal auf der FRUIT LOGISTICA ausstellt. „Wir sind ein Familienunternehmen, das ich in zweiter Generation führe“, erläutert Ahmed-Sameh El Domiaty. „Wir sind der Nummer-eins-Importeur für Saatkartoffeln nach Ägypten. Jetzt ist es Zeit für den nächsten Schritt: Wir haben mehrere Sorten von Qualitätskartoffeln, zum Beispiel Salatkartoffeln und Babykartoffeln, die wir nach Europa exportieren. Dieses Geschäft wollen wir ausbauen.“

Superfood Datteln aus Saudi-Arabien

Stark gewachsen ist auch die Ausstellungsfläche, die Saudi-Arabien einnimmt. Unter dem Dach des National Center for Palms & Dates stellen elf Aussteller ihre frischen Datteln und Dattelprodukte vor. „Datteln gehören zu unserer Kultur, wir haben 300 verschiedene Sorten im Land, und sie sind ein Superfood“, sagt Marketing-Manager Abdullah F. Alyahya. „Gerade in Deutschland steigt die Nachfrage.“ Aber auch in Europa insgesamt wachse das Interesse, wie Studien gezeigt hätten.